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Bequem Fenstergröße und -position ändern Stack & Tile Dialoge zum Öffnen und Speichern Replikanten |
Haikus Benutzeroberfläche
Haikus grafische Benutzeroberfläche ist ein fundamentaler Bestandteil des Systems. Anders als bei Unix-basierten Systemen gibt es keinen getrennten Fenstermanager, und nur in eine Konsole hochfahren ist nicht möglich. Weil sich Haiku ganz auf den Desktop-Nutzer konzentriert, ist dies einfach nicht nötig.
Weil die meisten wohl schon Erfahrung mit anderen grafischen Benutzeroberflächen haben, überspringen wir mal die Standards wie Menüs, Rechtsklick Kontextmenüs, Drag&Drop etc. Konzentrieren wir uns stattdessen auf die paar Besonderheiten der Haiku Oberfläche.
Haikus GUI ist ziemlich selbst erklärend; nur wenige Dinge bedürfen einer weiteren Erläuterung.
Die Deskbar ist sozusagen Haikus "Start" Menü und Taskbar, siehe Deskbar.
- Der gelbe Reiter zeigt mehr als den Programm- oder Dateinamen:
- Er lässt sich verschieben, indem man die SHIFT Taste gedrückt hält, während man ihn an eine andere Position zieht. So lassen sich einige Fenster hintereinander anordnen, und bleiben durch ihre beschrifteten Reiter einfach erreichbar.
- Durch einen Doppelklick auf den Reiter werden Fenster minimiert (oder per STRG ALT M). Auf ein so minimiertes Fenster kann über dessen Eintrag in der Deskbar oder dem Twitcher zugegriffen werden.
- Ein Rechtsklick auf den Reiter eines Fensters (oder dessen Rahmen) schickt es in der Hierarchie offener Fenster ganz nach hinten.
Der Button zum Fenster schließen.
Der "Zoom" Button (auch durch STRG ALT Z). Die meisten Anwendungen ziehen damit ihr Fenster auf die Maximalgröße auf. Das muss aber nicht immer sein. Tracker-Fenster etwa, ändern sich so, dass der Inhalt optimal dargestellt wird.
Der Fensterrahmen: zieht man mit der linken Maustaste, wird das Fenster verschoben, mit der rechten wird die Fenstergröße geändert.
Die Ecke zum Ändern der Fenstergröße.
Bequem Fenstergröße und -position ändern
Arbeitet man mit mehreren Anwendungen gleichzeitig müssen oft Fenster verschoben oder in der Größe verändert werden. Es gibt dafür einen bequemeren Weg als auf die kleinen gelben Reiter zu zielen oder auf die noch kleineren Fensterrahmen. Und zu seiner geringen Größe kommt bei der Ecke noch dazu, dass man die Fenstergröße nur hier und auch nur in Richtung rechts und unten ändern kann.
Sicher, per Rechtsklick kann man ein Fenster auch an jeder Rahmenstelle in der Größe ändern, aber dazu muss man auch ziemlich genau zielen.
Haikus Lösung ist die Einführung des Tastenkürzels STRG ALT in Kombination mit der Maus. Siehe dazu auch das Kapitel Tastaturkürzel und Tastenkombinationen für weitere Kürzel zum Fenstermanagement.
Wird STRG ALT gehalten, färben sich die dem Mauszeiger nächstgelegenen Fensterrahmen. Bewegt man die Maus in die Nähe eines anderen Rahmens, ändert sich das Ziel der Aktion entsprechend. Klickt und zieht man nun die Maus mit der rechten Maustaste, wird das Fenster entlang der eingefärbten Seite(n) vergrößert oder verkleinert.
Hält man STRG ALT und klickt mit der linken Maustaste irgendwo in ein Fenster, kann man es verschieben. Ein kurzer Klick mit der rechten Maustaste schickt das Fenster in den Hintergrund.
Stack & Tile
Haikus grafische Oberfläche bietet eine Funktion, die die Tatsache nutzt, dass Fenster nur einen gelben Reiter haben anstatt einer Titelleiste auf ganzer Breite. Dieses Feature heißt "Stack & Tile".
Das folgende Beispiel zeigt ein Tracker-Fenster mit Lesezeichen, das zur Linken eines WebPositive Fensters klebt ("Tiling"), das wiederum mit einem anderen Tracker-Fenster gestapelt wurde ("Stacking"), das den Sourcecode-Ordner haiku zeigt. Die Animation simuliert, wie der Benutzer mit einem Klick auf die Titelreiter der Fenster im Stapel abwechselnd mal das eine, mal das andere Fenster in den Vordergrund holt.
So verbunden, können die Fenster gemeinsam als Gruppe verschoben oder in der Größe verändert werden. Praktisch, wenn man projektorientiert arbeiten möchte: Anstatt nach dem Browserfenster mit der Dokumentation, dem Editor, Tracker-Fenster und vielleicht eine das aktuelle Projekt betreffende Email zu suchen, werden all diese Fenster einfach per "Stack & Tile" zusammengefügt.
Das eigentliche Gruppieren von Fenstern ist einfach: Man hält OPT gedrückt während man ein Fenster an seinem Reiter greift; bewegt man das Fenster nun in die Nähe von Reiter oder Rahmen eines anderen Fensters, ändert sich deren Farbe und man lässt das Fenster los.
"Stack & Tile" besteht aus zwei verwandten Komponenten.
Als "Stacking" bezeichnet man das Stapeln von Fenstern; die gelben Reiter werden dabei automatisch nebeneinander angeordnet. |
Unter "Tiling" versteht man das horizontale oder vertikale Andocken von Fenstern, so dass sie praktisch aneinander kleben bleiben. |
Trennen lassen sich Fenster auf gleiche Weise: OPT halten und ein Fenster an seinem Reiter fassen und aus der Fenstergruppe ziehen.
Dialoge zum Öffnen und Speichern
Öffnet oder speichert man eine Datei in irgendeiner Anwendung, erscheint so ein Dialog:
Er besteht aus den üblichen Dingen: Eine Auswahlliste aller Dateien des aktuellen Ordners, ein Textfeld um einen Dateinamen einzugeben und ein Menü für unterschiedliche Dateiformate und deren Einstellungen.
Zum übergeordneten Verzeichnis gelangt man mit dem Pop-up Menü über der Dateiliste.
Ist bereits ein Tracker-Fenster mit dem gewünschten Ort offen, kann man einfach irgendeine Datei von dort oder das Ordnersymbol oben rechts in der Menüleiste in den Dialog ziehen. Dadurch springt der Dialog zu diesem neuen Ort.
Tastaturkürzel
Viele Kürzel in Öffnen- und Speicherdialogen sind die gleichen wie im Tracker. Neben den Befehlen, die auch über das Menü
erreichbar sind, gibt es noch einige nicht so offensichtliche:ALT N | Erstellt einen neuen Ordner. | |
ALT E | Benennt das ausgewählte Objekt um. | |
ALT ↑ | Wechselt in das übergeordnete Verzeichnis. | |
ALT ↓ or RETURN | Wechselt in das ausgewählte Verzeichnis. | |
ALT D | Wechselt zum Desktop. | |
ALT H | Wechselt zum Home Verzeichnis. |
Favoriten und kürzlich verwendete Ordner
In Öffnen- und Speicherdialogen bietet das Menü
kürzlich besuchte Ordner und bevorzugte Speicherorte, die man selbst einrichten kann. Wie durch den kleinen Pfeil erkennbar, lassen sich diese Orte auch als Ausgangspunkt zum weiteren Navigieren in der Hierarchie nutzen.Um einen Favoriten hinzuzufügen, klickt man sich einfach zu seinem Ziel durch und wählt dann
Alle Favoriten befinden sich in /boot/Benutzer/Konfiguration/settings/Tracker/Go/.
Man kann Verknüpfungen zu Dateien und Ordnern also auch dort direkt anlegen und entfernen.
Replikanten
Replikanten sind kleine autarke Module von Anwendungen, die in andere Programme integriert werden können. Sofern Deskbars Option
aktiviert ist, erkennt man "replizierbare" Teile einer Anwendung durch ein kleines Symbol, normalerweise rechts unten:Das nächstgelegene Objekt, das Replikanten aufnehmen kann, ist der Desktop: Man lässt einfach das kleine Symbol per Drag&Drop darauf fallen. Ab sofort ist es ein Teil des Desktops und die ursprüngliche Anwendung muss nicht mehr laufen damit es funktioniert.
Ein Rechtsklick auf ein Replikanten-Symbol öffnet ein Kontextmenü, um das Fenster der ursprünglichen Anwendung anzuzeigen und zum Entfernen den Befehl .
Beispiele replizierbarer Anwendungen sind die Anzeigen vom Systemmanager, die Arbeitsflächen App oder der Rechner.